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Old School (dt. alte Schule) definiert im Deutschen wie im Englischen in den unterschiedlichsten Bereichen eine grundsätzliche Abgrenzung zu einer modernen Umsetzung, also new school (dt. Neue Schule); Old school bedeutet, dass etwas so wie früher ist oder gemacht wird. Der Begriff ist dabei in der Regel positiv konnotiert.

Vor allem durch seine Verwendung im Hip-Hop befördert, ist der Begriff Teil diverser Jargons (insbesondere der Jugendsprache) geworden und wird heutzutage auch in anderen Bereichen verwendet. Er bezeichnet dann insbesondere Kulturgüter, aber auch profane Dinge, die trotzdem oder gerade in der aktuellen Zeit noch angebracht sind bzw. im modischen Trend liegen. So werden insbesondere alte Filme, die zur damaligen Zeit beliebt und bekannt waren und später wiederentdeckt wurden, auch als Old School bezeichnet.

Besonders in modernen Sportarten – zum Beispiel beim Windsurfen und BMX-Fahren – wird der Begriff oft verwendet und knüpft damit auch wieder an seine ursprüngliche Bedeutung an, da im englischen mit „The Old School“ auch die „alte Lehrmeinung“ benannt wird.

In seiner musikalischen Bedeutung – als Abgrenzung aufeinander folgender Stile – wird der Begriff auch in anderen Musikrichtungen – wie Hardcore Punk, Metalcore oder EBM – verwendet.

Neben der Verwendung des Begriffs im Sport und der Musik findet er sich ebenso in zahlreichen anderen Bereichen, wie beispielsweise in der Tätowierkunst.

Der Hip-Hop hat den Begriff aufgegriffen, bekannt gemacht und popularisiert. Insbesondere in den USA wollte sich eine neue Generation von Rappern von den Anfängen des Rap in den 1970er und frühen 1980er Jahren abgrenzen, und der Begriff wurde ursprünglich sogar eher negativ in dem Sinne verwendet, den „alten Stil“ zu „dissen“; das heißt, die ursprünglichen Rapper wurden damit im deutschen Sinne als „altbacken“ klassifiziert.

Gruppen wie unter anderen Kool DJ Herc, Grandmaster Flash, Afrika Bambaataa, Slick Rick, Kurtis Blow, Treacherous Three, Whodini, Cold Crush Brothers, Funky 4 + 1, Grandmaster Caz, Rock Steady Crew oder Grand Wizard Theodore in den USA der späten 1970er und frühen 1980er Jahre wurden dazu gezählt. Aber selbst Interpreten wie Run DMC, Beastie Boys, Doug. E Fresh, N.W.A oder LL Cool J wurden wegen ihrer Aktivität in diesem Zeitraum der „old school“ zugeordnet, obwohl sie unter anderem durch ihre Flowtechnik und den Umstand, nicht mehr nur tanzbare Disco-Musik als Vorlage für ihre Stücke zu benutzen, eigentlich der „new school“ zuzurechnen sind und als deren allererste Vertreter zu gelten haben.

In Deutschland fallen weitaus weniger Gruppen unter den Begriff old school, da die Anfänge des Hip-Hop in den 1980er Jahren in Europa weder Mainstream war, noch von einer größeren Bewegung getragen wurde. Bands wie Advanced Chemistry, Stieber Twins, LSD oder Cora E. werden häufig in diesem Zusammenhang genannt.

Auf den Musikstil bezogen neutralisierte sich der Begriff; demnach ist es auch old school, wenn sich etwas Aktuelles auf etwas Vergangenes bezieht; das heißt wenn die Musik wieder an die Tradition anknüpft oder die Musik zu ihren Wurzeln zurückkehrt. Insbesondere in diesem Sinne war Old School auch der Titel eines der bedeutendsten deutschen Hip-Hop-Sampler der 1990er Jahre. .