neofolk #10 | de

Neofolk (grch. neos = „neu“, engl.: folk von Folklore; die Volkskultur, in diesem Fall Musik betreffend) ist eine Musikrichtung, die etwa in der Mitte der 1980er Jahre in England entstanden ist. Die Genre-Bezeichnung selbst wurde jedoch erst mit der Popularität des Stils erschaffen und ist seit 1992 belegt. Als Begründer des Neofolk gelten Death in June und Sol Invictus, beide aus der britischen Punk-Band Crisis hervorgegangen, sowie die Band Current 93 von David Tibet, der vorher bei den Industrial-Bands Psychic TV und 23 Skidoo aktiv gewesen war.

Neofolk-Kompositionen beruhen hauptsächlich auf einer akustischen Instrumentierung mit Akustikgitarren, Flöten, Trommeln, Geigen oder Celli, häufig unter Verwendung von Synthesizer-Flächen.

Die Musik von Death in June beispielsweise beinhaltet seit „The Guilty Have No Pride“ „viele Versatzstücke, Klänge, Loop-Techniken oder Herangehensweisen heraushören, die später ausgebaut und verfeinert das Klangbild der Band maßgeblich prägen sollten“, Besonders das 1992 veröffentlichte Album „But What Ends When the Symbols Shatter?“ gilt als repräsentativ für das Neofolk-Genre. Auf dem Album „The Rule of Thirds“ hingegen arbeitete Douglas Pearce „nur mit Stimme und Akustikgitarre“, womit es im Grunde „eine reine Folkplatte“ ist.

Zu den Themen der „Neuen Folklore“ zählen unter anderem Naturmystik, Heidentum, Christentum, Satanismus, Buddhismus, Runologie oder das Mittelalter. Literarische und dichterische Bezüge tauchen häufig auf. Zu den rezipierten Autoren zählen unter anderem Rainer Maria Rilke, Hermann Hesse, Ernst Jünger, Novalis, Yukio Mishima, Julius Evola, Jean Genet und Stefan George. .