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Melodic Hardcore (auch Melodic-Core oder Melodycore) ist ursprünglich eine in den 1980er Jahren entstandene melodische Form des Hardcore-Punks.

Als eigentliche Begründer des Stils gelten frühe Westcoast-Hardcore-Gruppen wie Adolescents, Bad Religion und die Descendents. Aber auch Bands wie Dag Nasty und Hüsker Dü hatten starken Einfluss auf die Entwicklung des Stils. Weiterhin entstanden auch in den Eastcoast-Hardcore-Zentren immer wieder Bands, die auch mehr oder weniger dem Melodic Hardcore zugeordnet werden können, so etwa Good Clean Fun aus Washington D. C., Lifetime, Gorilla Biscuits oder H²0 aus New York.

Die Entwicklung fand etwa gleichzeitig mit der des Emotional Hardcore, kurz Emo, statt, der aus Kreisen des Washington-D.-C.-Hardcore-Punks entstand. So finden sich kleinere ähnliche bzw. parallel laufende Entwicklungen, die zur Entstehung der Stile beigetragen haben. Es gibt auch Bands, die beiden Genres zugeordnet werden bzw. die im Laufe der Zeit ihren Stil änderten. Solche Bands sind vor allem Hüsker Dü – als Pionierband für beide Stile - als auch Bands wie Samiam, und auch AFI. Als grundsätzlicher Unterschied zwischen den beiden Subgenres gilt aber vor allem, dass es sich bei Melodic Hardcore um "positiven" Hardcore handelt; die Inhalte also immer noch eher von Wut und weniger von Melancholie geprägt sind, wie dies beim Emo der Fall ist.

Melodic Hardcore wird sehr schnell und energiereich gespielt, wobei die Lieder zumeist vergleichsweise kurz sind. Vom klassischen Hardcore-Punk finden sich im Melodic Hardcore dessen typische Einfachheit der Liedstrukturen sowie die oft politischen und sozialkritischen Botschaften der Texte. Dagegen verwendet man beim Melodic Hardcore oft ausgefeiltere und melodiösere Gitarrenriffs.

Oft werden - im Gegensatz zum normalen Hardcore - mehrstimmige Gesänge eingebaut. Der Gesang kann natürlich wie beim Hardcore/Punk üblich sein bzw. aus Brüll/Schrei-Einlagen bestehen. Oft gibt es aber auch eine Stimme, die zwischen melodischem Gesang und härteren Shouts wechselt, wobei hier auch wieder eine entfernte Ähnlichkeit zum Emo besteht. Stärker als beim üblichen Hardcore, ändert sich auch im ganzen Lied die Lautstärke und Schnelligkeit. .