Italo Disco | de

Als Italo Disco bezeichnet man eine in den frühen 1980er Jahren aufgekommene Stilrichtung innerhalb der Elektronischen Tanzmusik, deren Produzenten, Komponisten und teilweise Interpreten aus Italien stammen.

Wichtigstes Merkmal ist die Verwendung ausschließlich synthetischer Musikinstrumente (Synthesizer, Keyboards und Drumcomputer). Im Sound zeichnet sich Italo Disco durch leichte, sphärische Anklänge (teils verziert mit synthetischen Basslinien und Handclaps), getragen von einem eingängigen, leicht tanzbaren und nicht ins Extreme gehenden Beat aus.

Charakteristisch für viele dieser Interpreten war die Veröffentlichung von 12"-Maxi-Singles, nur selten wurden die, zu der Zeit üblichen, dazugehörigen 7"-Singles veröffentlicht. Auch Longplayer wurden selten veröffentlicht. Hintergrund war die Fokussierung der Produzenten auf Hits in den Single- oder Disco-Charts.

Wichtige Wegbereiter des Italo Discos waren zum einen in Italien ansässige Disco-Produzenten wie die Komponisten- und Produzentenduos La Bionda und Jacques Morali/Henri Belolo, die bereits Mitte der 1970er Jahre unter anderem den Sound der Village People kreierten.

Zum anderen entlieh sich der „Italo-Disco-Sound“ seine schwelgerische Leichtigkeit vom Italo Pop, der die generelle Popmusik aus Italien wie die Titel von Ricchi e Poveri, Umberto Tozzi, Eros Ramazzotti, Alice und Al Bano & Romina Power umfasst.

Die Anfänge des Italo Discos machten Songs wie Gloria von Umberto Tozzi (den der Produzent Jack White mit Laura Branigan später erfolgreich für den internationalen Markt coverte).

Als Euro Disco im weiteren Sinne wird die Ableitung des Italo Discos bezeichnet. Denn schnell adaptierten internationale Produzenten wie Dieter Bohlen und Künstler wie Erasure oder die Pet Shop Boys den Musikstil erfolgreich. Parallel zum Euro Disco entwickelte sich Italo Disco weiter. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Musik von Koto.

Die in Deutschland kommerziell erfolgreichsten Titel, die dem Italo Disco zugerechnet werden können, waren Gazebo mit I Like Chopin und Lunatic, Righeira mit Vamos A La Playa und No Tengo Dinero, Valerie Dore mit The Night und Get Closer, Ryan Paris mit Dolce Vita, P Lion mit Happy Children, Fun Fun mit Happy Station, Kano mit Another Life, My Mine mit Hypnotic Tango (alle 1983), Raf mit Self Control, Scotch mit Disco Band und Delirio Mind (1984), Baltimora mit Tarzan Boy, Den Harrow mit Bad Boy, Future Brain, Catch the Fox und Raggio di Luna mit Comanchero (alle 1985), Sabrina Salerno mit Boys (1987). .