Rosengarten | de

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Rosengarten war eine Band der sogenannten Undergroundszene der DDR.

Gegründet wurde sie im Frühjahr 1985 in Salzwedel (Altmarkkreis Salzwedel). Gründungsmitglieder sind Torsten „Pegman“ Füchsel, Torsten „Thöni“ Thönert, Torsten Fütterer, Alex Carstensson und Kirsten Hilke.

Obwohl in der DDR auch Bands mit englischen Namen existierten, wurde ihnen von der örtlichen Kommission zur Erteilung der Spielerlaubnis („Einstufungskommission“) der angedachte Bandname „Rosegarden“ verweigert, weshalb sie die deutsche Übersetzung wählten.

Alle Mitglieder fanden ihre musikalische Sozialisation in der Post Punk Aera der Frühachtziger, vor allem durch Bands wie Bauhaus, Joy Division, The Cure und Einstürzende Neubauten. Die Texte waren je zur Hälfte deutsch- resp. englischsprachig.

Ihr eigenes Schaffen bezeichnete die Band als „Psychedelic Punk“. Das Songinventar war allerdings äußerst divers. Es umfasste Pogo-Punk-Nummern, Coversongs von Joy Division und psychedelische Gitarrengewitter, die nach heutiger Interpretation als „Post Rock“ bezeichnet werden würden. Bis zum Ausstieg Fütterers (Ende 85) waren auch, auf Autoschrott zelebrierte, Perkussionen dominanter Bestandteil des Sounds und der Live Performance.

Systemkritische Songs und provokative Auftritte führten im Herbst 1986 zum Entzug der öffentlichen Spielerlaubnis.

Zu dieser Zeit verließen 2 Mitglieder die Band und besiegelten das zwischenzeitliche Ende Rosengartens. Gitarristin Kirsten wanderte nach Amsterdam aus, Sänger Alex ging nach Berlin, wo er 1988 mit Pegman die Band B.Crown gründete.

In neuem personellen Gewand kam Rosengarten im Sommer 1987 zurück in die Öffentlichkeit. Der in der Endphase der „alten“ Rosengarten hinzugestoßene Keyboarder Helge Semlow bekleidete nun die Gesangsrolle, seine Ehefrau Marion übernahm den Bass von Pegman, der fortan Gitarre spielte. Mit der Umformierung geht auch ein musikalischer Stilwechsel einher. Man widmet sich nun Dark Wave und kann sich in der entsprechenden Szene etablieren.

Einen Förderer fand Rosengarten in Lutz Schramm, dem Redakteur der Sendung „Parocktikum“ des DDR-Jugendrundfunkprogramms DT64. Unter anderem wurde ein Konzert der Band im Radio ausgestrahlt. Lutz Schramm sorgte auch dafür, dass ein Stück der Band namens „Bessere Zeiten“ auf der Anfang 1989 auf dem DDR-Schallplattenlabel AMIGA Sampler-LP „Parocktikum - die anderen Bands“ erscheinen konnte. Darüber hinaus brachte die Band mehrere Musikkassetten heraus. .