Paradise Lost | de

8    0

Paradise Lost ist eine ursprünglich aus dem Doom-/Death-Metal stammende Gothic Metal-Band aus Yorkshire, Vereinigtes Königreich, die in den frühen 1990er Jahren Einfluss auf die Entwicklung des Heavy Metal ausübte. Das epische Gedicht Paradise Lost des englischen Dichters John Milton gab der Band ihren Namen.

Nach mehreren Umbesetzungen der Schlagzeugerposition besteht die Gruppe derzeit aus dem Sänger Nick Holmes, den Gitarristen Gregory Mackintosh und Aaron Aedy, Bassist Steven Edmondson und Drummer Adrian Erlandsson.

Bandgeschichte

In den Jahren 1988 und 1989 veröffentlichte Paradise Lost zunächst einige Demos - darunter auch das legendäre Frozen Illusion-Demo - auf denen die Band Death Metal mit Doom-Einflüssen zelebrierte und die ihr in der englischen Death Metal-Szene neben Gruppen wie beispielsweise Bolt Thrower schnell einen Namen machten. Sie unterschrieben in der Folge einen Plattenvertrag beim englischen Label Peaceville Records und veröffentlichten dort im Jahre 1990 das Debutalbum Lost Paradise, auf dem sie ähnlich wie auf den Demos düsteren Doom-/Death-Metal spielten. Im folgenden Jahr erschien das Album Gothic, ein Referenzwerk, das einem ganzen Genre, nämlich dem Gothic Metal, seinen Namen geben sollte. Allerdings waren die Death-Metal-Einflüsse im Gesang auf diesem Album noch vorherrschend, Frauengesang kam nur in zwei Liedern vor. Zu der Zeit waren Paradise Lost ein Teil der später sogenannten „Big Three“ des Doom Metal zusammen mit My Dying Bride und Anathema, welche alle bei Peaceville unter Vertrag standen.

Mit dem dritten Album Shades of God erfolgte 1992 der Wechsel zu Music for Nations. Das alte, verschnörkelte Logo - Markenzeichen vieler Death-Metal-Bands - war verschwunden und auch der Klang hatte sich im Vergleich zu den beiden Vorgängeralben gewandelt, insbesondere an Nick Holmes' Gesang wurde eine Abkehr vom Death Metal offenkundig, insofern lässt sich dieses Album am ehesten als Doom Metal mit leichten Death-Metal-Einflüssen beschreiben. Das auf der CD-Version als Bonustitel enthaltene Lied As I Die gehört zu den erfolgreichsten der Band. Auf dem 1993 veröffentlichten Album Icon waren kaum noch Death-Metal-Einflüsse zu hören. In der Folge bestritt man Tourneen u.a. mit Sepultura. 1995 veröffentlichte die Band das Album Draconian Times und erreichte innerhalb der Metal-Szene ihre größte Popularität, unter anderem spielte sie vor 120.000 Zuschauern als Headliner auf dem Dynamo Open Air.

Ab Mitte der 1990er Jahre veränderte die Band ihren Stil mit jeder neuen Veröffentlichung signifikant, wobei vor allem die stärkere Miteinbeziehung elektronischer Elemente die Richtung vorgab. So überraschte das 1997er-Album One Second durch teils bedächtigeres, aber andererseits auch dynamischeres Songwriting. Rezensenten befürchteten, ältere Fans könnten vor den Kopf gestoßen werden, nannten die Platte aber auch ein „rundes und aufregendes Rock-Album der Spitzenklasse“.

Höhepunkt dieser Entwicklung war das Album Host von 1999, dessen elektronische Klänge und ruhige Grundstimmung stark an Depeche Mode erinnerten und außer einer immanenten Melancholie nichts mehr mit dem Gothic Metal gemein hatten. Der Frage nach der Zuordnung zu einem musikalischen Stil begegnete Sänger Nick Holmes mit der eigenen Genredefinition Dark Rock.

In der Folge wandte sich die Band mit ihrem 2001 veröffentlichten Album Believe in Nothing und der 2003 erschienenen Platte Symbol of Life sukzessive wieder härteren Tönen zu, ohne jedoch zu ihren Wurzeln im Metal zurückzukehren.

Ende Februar 2005 erschien das zehnte Album der Band, schlicht Paradise Lost betitelt. In der limitierten Ausgabe waren zusätzlich String-Dub-Mixes von Over the Madness und Don't Belong enthalten.

Das elfte Studioalbum mit dem Titel In Requiem erschien am 18. Mai 2007. Noch vor dem offiziellen Verkaufsdatum kürte das Magazin Metal Hammer In Requiem zum Album des Monats. Es weist Einflüsse von Shades of God oder Icon auf, vernachlässigt dabei, wie auch Nick Holmes meint, nicht Paradise Losts musikalisches Schaffen der letzten zehn Jahre. Wie schon bei den beiden Vorgängeralben gab es neben einer Standardversion noch eine limitierte Version, die zwei Bonus-Songs enthielt. Im November 2007 wurde eine DVD-Dokumentation mit dem Titel Over The Madness veröffentlicht.

Am 23. Mai 2008 erscheint eine neue DVD, die den Titel The Anatomy Of Melancholy tragen wird. Das Konzert für diese DVD fand am 12. April 2007 in London statt.

Rund zwanzig Jahre nach der Bandgründung erschien über dem ehemaligen Label von Paradise Lost, Peaceville, eine Compilation mit dem Titel "Drown In Darkness". Diese enthält die beiden ersten Demos "Paradise Lost" und "Frozen Illusion" sowie den Live-Mitschnitt "Plains Of Desolation". Die Veröffentlichung ist im so genannten Digi-Pack gestaltet und ähnelt einer handelsüblichen LP, nur im kleineren Format. Auch die CD besitzt die Optik einer Vinyl-Platte und befindet sich in einer der beiden Einschubtaschen. In der anderen Tasche befindet sich ein Booklet mit den Original-Covern der drei damaligen Veröffentlichungen aus dem Jahr 1989. Dazu gibt es die Songtexte und ausführliche Liner-Notes von Nick Holmes.

Am 28. September erscheint in Europa das zwölfte Studioalbum von Paradise Lost. In den USA erscheint es am 6. Oktober. Das Album heißt "Faith Divides Us Death Unites Us", besitzt insgesamt zehn Stücke mit einer Liedlänge von ungefähr fünf Minuten. Jens Bögren hat das Album produziert. Aufgenommen wurde "Faith Divides Us ..." in den Fascination Street Studios in Örebro, Schweden.
Stilistisch wird sowohl die Linie von "In Requiem" fortgesetzt. Es gibt aber auch wieder starke Rückgriffe auf alte Markenzeichen, wie man sie auf den Alben "Shades Of God", "Icon", "Draconian Times" hören kann. Im Herbst 2009 kommen Paradise Lost auf Tournee, die im November durch Deutschland führen wird. .

Alle Alben

Top-Alben

Ähnliche Künstler