Megadeth | de

8    0

Megadeth (engl., Ableitung von megadeath, deutsch: Megatoter, eine Million Todesopfer) ist eine amerikanische Metalband, die 1983 von Sänger und Gitarrist Dave Mustaine, Gitarrist Greg Handevidt, Bassist David Ellefson und Schlagzeuger Dijon Carruthers gegründet wurde, nachdem Mustaine Metallica verlassen hatte. Handevidt wurde schon vor dem ersten Konzert durch Kerry King ersetzt, der allerdings nach fünf Konzerten sein Augenmerk wieder ausschließlich Slayer widmete. Megadeth gilt als Pionier der Thrash-Metal-Bewegung in Amerika und später auch in ganz Europa und zählen zusammen mit Metallica, Slayer und Anthrax zu den "Big Four" des Thrash Metal. Bis heute hat Megadeth 15 Studioalben, vier Livealben, vier Kompilationen, 26 Singles, zwei EPs und 32 Musikvideos veröffentlicht.

In ihrer Bandgeschichte hat Megadeth zahlreiche Lineupveränderungen erlebt, wobei Mustaine das einzige konstante Mitglied ist. Auch David Ellefson, der bis zu der vorübergehenden Auflösung der Band 2002 an allen Alben mitgearbeitet hat, ist eines der Gründungsmitglieder und nach den drei veröffentlichten Alben zwischen 2004 und 2009 seit Frühjahr 2010 wieder Mitglied in der Band. Die Besetzung am Schlagzeug und an der zweiten Gitarre wechselte allerdings immer wieder. Als erfolgreichstes Lineup gilt dabei das zwischen 1990 und 1999 mit Mustaine als Sänger und Gitarrist, Ellefson am Bass, Nick Menza am Schlagzeug und Marty Friedman an der zweiten Gitarre. In dieser Besetzung veröffentlichte Megadeth einige ihrer erfolgreichsten Alben wie Rust in Peace, Youthanasia oder das zweifach mit Platin ausgezeichnete Countdown to Extinction.

Nach der durch eine Armverletzung Mustaines bedingten Bandauflösung 2002 meldete sich Megadeth 2004 mit dem Album The System Has Failed zurück, das in den Billboard Top 200 Rang 18 erreichte und auch sonst durchaus gute Kritiken erhielt. Mit United Abominations setzten Megadeth 2007 ihre „Wiederauferstehung“ fort und veröffentlichten schließlich 2009 mit dem seit 2008 für die Band aktiven Gitarristen Chris Broderick das zwölfte Studioalbum Endgame, das von vielen als das beste Album seit Megadeths Glanzzeiten in den 1990er Jahren angesehen wird.

Megadeth ist sowohl für die technisch ausgeprägten instrumentalen Teile mit komplexen und perfekt aufeinander abgestimmten Riffs sowie für schnelle, melodische Gitarrensoli bekannt, aber auch für Mustaines aggressive und gesellschaftskritische Texte über Politik, Krieg, religiöse Themen oder soziale Beziehungen. Weltweit hat Megadeth bisher mehr als 25 Millionen Alben verkauft, darunter fünf aufeinanderfolgende ein- oder sogar mehrfach mit Platin ausgezeichnete Alben.

Im April 1983, kurz vor den Aufnahmen zu Metallicas Debüt Kill 'Em All wurde der Leadgitarrist Dave Mustaine durch Kirk Hammett ersetzt, da Mustaine seine Alkohol- und Drogenabhängigkeit nicht unter Kontrolle bekam.

Daraufhin gründete Mustaine zusammen mit Gitarrist Greg Handevidt, Bassist David Ellefson und dem Schlagzeuger Dijon Carruthers, der kurz danach von Lee Rausch ersetzt wurde, Megadeth. Auf den Bandnamen kam Mustaine, als er auf der Rückreise nach seiner Entlassung bei Metallica das Wort megadeath auf einem Flugblatt über die Gefahren nuklearer Bewaffnung las. Unter anderem um Verwechslungen mit bereits existierenden Bands, darunter eine Pink-Floyd-Vorgängerformation namens The Megadeaths zu vermeiden, wurde die Schreibweise ohne das zweite „a“ gewählt. Noch vor den Aufnahmen des Debütalbums Killing Is My Business... And Business Is Good! 1985 spielte Gitarrist Kerry King von Slayer 1984 unterstützenderweise einige Liveshows für Megadeth. Chris Poland übernahm 1985 fest die Position der zweiten Gitarre und ist auch auf dem Album zu hören. Auch die Besetzung des Schlagzeugs veränderte sich, und der ursprünglich aus dem Jazz kommende Gar Samuelson ersetzte Lee Rausch.

Killing Is My Business... and Business Is Good! (1985-1986)
Anfang 1985 stellte Combat Records Megadeth 8000$ zur Verfügung, um ihr Debütalbum aufzunehmen und zu vermarkten. Nachdem sie aber die Hälfte des Budgets für andere Dinge wie Alkohol ausgegeben hatten, mussten sie ihren ursprünglich vorgesehenen Produzenten feuern und das Album selbst produzieren. Trotz der in Folge mäßigen Produktion wurde Killing Is My Business... And Business Is Good!, das im Mai 1985 offiziell erschien, ein insgesamt gutes Album mit respektablen Kritiken.

Unter anderem enthielt das Album das erste der zahlreichen Megadeth-Cover, eine Speed-Metal-Version von Nancy Sinatras „These Boots Are Made for Walkin'“ mit von Mustaine geändertem Songtext, was zur Folge hatte, dass der eigentliche Komponist des Liedes Lee Hazlewood Mustaines Veränderungen später als „widerwärtig“ bezeichnete und forderte, das Lied vom Album zu entfernen. Auf allen nach 1985 produzierten Alben war der Song deshalb nicht mehr enthalten. Auf dem Re-release des Albums im Jahr 2002 allerdings erschien „These Boots Are Made for Walkin'“ in einer leicht geänderten Version. In der Killing Is My Business... And Business Is Good! Deluxe Edition kritisiert Mustaine Hazlewood stark und sagt, dass er bereits 10 Jahre vor Veröffentlichung seiner Version die Lizenz zum Covern des Liedes erhalten habe.

Am Tag vor ihrer Tour im Sommer 1985, bei der die Band ihr Debütalbum vorstellte, wurde Gitarrist Chris Poland wegen illegalen Drogenbesitzes zu einer Haftstrafe verurteilt. Er wurde kurzerhand durch einen Freund des ehemaligen Schlagzeugers Lee Rausch, Mike Albert, ersetzt. Kurz bevor Megadeth mit den Arbeiten an ihrem zweiten Album mit Combat Records begann, kehrte Poland jedoch im Oktober 1985 wieder zu Megadeth zurück.

Peace Sells... But Who's Buying? (1986-1987)
Im März 1986 erschien Megadeths zweites Album Peace Sells... But Who's Buying?, das erneut unter den geringen Aufnahmebudgets von Combat Records litt und mit dem die Band infolgedessen anfangs noch unzufrieden war. Frustriert von der mangelhaften Vermarktung durch das Label wechselte Megadeth zu Capitol Records, die anschließend die Rechte für Peace Sells... But Who's Buying? erwarben. Der von Capitol Records angeheuerte Produzent Paul Lani mixte die Songs komplett neu und ging dabei auch auf Mustaines Vorstellungen ein. Im November 1986 wurde Peace Sells... But Who's Buying? schließlich von Capitol Records veröffentlicht.

Durch Capitols Neuauflage gelang Megadeth der Durchbruch und Peace Sells... But Who's Buying? wurde zum Meilenstein der Thrash-Metal-Bewegung. Bis heute gilt es als eines ihrer besten Alben und wird von vielen sogar als „eines der wenigen wirklichen Thrash Metal-Alben“ gesehen. Zu Peace Sells, dem Titelsong des Albums, wurde schließlich das erste Musikvideo der Band gedreht, das nicht nur regelmäßig auf MTV gespielt wurde, sondern dessen Bassintro auch viele Jahre als Titelmelodie der MTV News benutzt wurde. Bei VH1's 40 Greatest Metal Songs errang „Peace Sells“ sogar den 11. Rang. Weiterhin war Peace Sells... But Who's Buying? Megadeths erstes Album mit einem Coverartwork von Ed Repka, der das Maskottchen der Band, Vic Rattlehead, neu entwarf und auch viele der späteren Coverartworks gestaltete.

Im Juli 1987 wurden Schlagzeuger Gar Samuelson und Gitarrist Chris Poland wegen ihrer Drogenprobleme aus der Band geworfen. Während der letzten Tourauftritte hatte Mustaine sogar Schlagzeuger Chuck Behler bereitgestellt, weil er befürchtete, Samuelson sei nicht in der Lage, die Tour mit der Band zu beenden. Poland habe er entlassen, weil dieser angeblich Bandausrüstung verkauft habe, um seine Drogensucht zu finanzieren. Samuelson starb später im Juli 1999 im Alter von 44 Jahren an Krebs, während Poland es schaffte, seine Drogensucht zu bewältigen. Für Poland kam Jay Reynolds von der Band Malice, der allerdings kurz vor Beginn der Aufnahmen für Megadeths neues Album durch seinen eigenen Gitarrenlehrer Jeff Young ersetzt wurde.

So Far, So Good... So What! (1987-1989)
Mit einem großzügigen Budget von Capitol Records und der Hilfe von Paul Lani, der schon zwei Jahre zuvor bei Megadeths zweitem Studioalbum Peace Sells... But Who's Buying? für die Verarbeitung der Lieder zuständig war, nahmen Megadeth 1987 innerhalb von fünf Monaten ihr drittes Album So Far, So Good... So What! auf. Die Aufnahmen waren von Anfang an wieder von Mustaines Drogenproblemen überschattet. Dazu sagte Mustaine später: „Das Produzieren (von So Far, So Good... So What!) war furchtbar, hauptsächlich wegen Drogenproblemen und den verschiedenen Prioritäten, die wir zu dieser Zeit hatten bzw. nicht hatten.“ Auch mit Lani geriet Mustaine in Streitigkeiten, da dieser darauf beharrte, Schlagzeug und Cymbals separat aufzunehmen. So kam es, dass Lani während der Mixingarbeiten durch Produzent Michael Wagener ersetzt wurde, der das Album neu abmischte.

Als im Januar 1988 das dritte Album So Far, So Good... So What! erschien, wurde in Amerika schon auf eine mögliche Platinauszeichnung spekuliert, wenn auch überschattet von einzelnen negativen Kritiken. So kritisierte Allmusic beispielsweise, dass dem Album der „musikalische Biss“ fehle und dass es bedrohlich klingen solle, aber eher „gekünstelt und jugendlich“ anmute. Wie schon sein Vorgänger Peace Sells... But Who's Buying? erreichte das Album aber später tatsächlich Platinstatus. Unter anderem war auf dem Album ein Cover des Sex-Pistols-Klassikers „Anarchy in the UK“ sowie das teilweise melancholisch klingende „In My Darkest Hour“ enthalten, das ein Tribut für den ehemaligen Metallica-Bassisten Cliff Burton darstellt, der im September 1986 bei einem Unfall im Metallica-Tourbus in Schweden ums Leben kam. „In My Darkest Hour“ ist bis heute ein Favorit der Fangemeinde und wird bei fast jeder Megadeth-Show gespielt. Das Lied „Set the World Afire“ hingegen war nach Aussagen Mustaines das erste Lied, das er nach seiner Entlassung bei Metallica noch während seiner Heimreise schrieb.

Im Februar 1988 begann Megadeth ihre Welttournee, unter anderem um So Far, So Good... So What! vorzustellen, und spielten dabei im Vorprogramm von Dio und später auch zusammen mit Iron Maiden auf deren 7th Tour of a 7th Tour Sommertour in den Vereinigten Staaten. Als Mustaine bemerkte, dass Schlagzeuger Chuck Behler mit der Zeit Probleme beim Spielen bekam, stellte er Schlagzeuger Nick Menza ein, um Behler als Roadie und Techniker zu unterstützen. Wie schon bei der Auswechslung von Schlagzeuger Gar Samuelson durch Behler stand Menza bereit, für Behler einzuspringen, falls dieser die Tour nicht beenden könne.

Im August 1988 traten Megadeth zusammen mit Kiss, Iron Maiden, Helloween, Guns N' Roses und David Lee Roth beim Monsters-of-Rock-Festival in Castle Donnington in England auf und wenig später traten sie der „Monsters of Rock European Tour“ bei. Nach dem ersten Auftritt stiegen sie allerdings wegen Ellefsons Drogenproblemen aus. Kurze Zeit später feuerte Mustaine Schlagzeuger Chuck Behler und Gitarrist Jeff Young und sagte sogar ihre für 1988 geplante Tour in Australien ab. Später sagte er dazu: „Während der Tour eskalierten die kleinen Streitigkeiten zu einem richtigen zornerfüllten Krieg.“

Infolge der Ereignisse nahm Nick Menza im Juli 1989 Chuck Behlers Platz am Schlagzeug ein, und da sie keinen geeigneten Leadgitarristen finden konnten, mussten sie die Coverversion von Alice Coopers „No More Mr. Nice Guy“ als Dreimannband aufnehmen. Während die Band durch zahlreiche Vorspieltermine versuchte, einen Leadgitarristen zu finden, wurde Mustaine im Sommer 1989 festgenommen, weil er unter Drogeneinfluss in ein parkendes Auto raste, in dem ein Polizeibeamter außer Dienst saß. Daraufhin trat er einen gerichtlich verfügten Drogenentzug an und wurde nach zehn Jahren zum ersten Mal wieder clean.

Rust in Peace (1990-1991)
Nach Mustaines erfolgreichem Entzug begann die Band eine lange Suche nach einem neuen Leadgitarristen. Nach zahlreichen Bewerbungen, unter anderem von Lee Altus von Heathen und Eric Meyer von Dark Angel, entschieden sie sich schließlich für Dimebag Darrell von Pantera. Da Dimebag aber nur unter der Bedingung mitmachen wollte, dass sein Bruder Vinnie Paul Abbott ebenfalls in die Band komme, mussten sie sich gegen ihn entscheiden, da sie gerade erst Schlagzeuger Nick Menza angeheuert hatten. Als Jeff Loomis, der sich 1987 im Alter von 16 Jahren ebenfalls beworben hatte, aber wegen seines Alters abgelehnt wurde, die Band Cacophony mit Marty Friedman und Jason Becker auf Tour sah, erzählte er Friedman, der 1988 seine erste Platte Dragon's Kiss veröffentlicht hatte, von seinen Erfahrungen mit Megadeth und schlug ihm vor, sich zu bewerben. Friedman bewarb sich schließlich für die Stelle des Leadgitarristen, wurde aber zunächst von Mustaine wegen seiner bunt gefärbten Haare abgelehnt, die nicht in die Metalszene passten. Nachdem er aber Mustaines „Rock School 101“ überstanden hatte, trat er Megadeth im Februar 1990 offiziell bei.

Mit neuem Gitarristen betrat Megadeth im März 1990 die Rumbo-Studios zusammen mit Koproduzent Mike Clink um das Album Rust in Peace aufzunehmen, welches bis heute als ihr bestes gilt. Während es für Megadeth das erste Album war, an dem sie komplett nüchtern arbeiteten, war Clink der erste Produzent, der ein Megadeth-Album komplett vom Anfang bis zum Ende produzierte, ohne dabei gefeuert zu werden.

Weltweit am 24. September 1990 erschienen, wurde Rust in Peace bei Fans und Kritikern gleichermaßen begeistert aufgenommen und erreichte in den USA Platz 23 der Billboard Top 200, im Vereinigten Königreich sogar Platz 8. Das Album hatte einen viel kompakteren, pralleren Sound als die Vorgängeralben. Mustaine strebte mit seinem Songwriting rhythmisch komplexe, progressive Songs an, was Allmusic dazu brachte, Rust in Peace als „Megadeths stärkste musikalische Anstrengung“ zu bezeichnen. Das Album beinhaltete die schon vorher erschienen Singles „Holy Wars...The Punishment Due“ und „Hangar 18“, die beide eigene Musikvideos erhielten und bis heute auf keinem Megadeth-Konzert fehlen. Allein in Amerika verkaufte sich Rust in Peace mehr als eine Million Mal und erhielt auch Grammynominierungen in den Jahren 1991 and 1992 in der Kategorie „Best Metal Performance“ (Beste Metaldarbietung).

Im September 1990 trat Megadeth mit Slayer, Testament und Suicidal Tendencies der „European Clash of the Titans Tour“ bei. Im Oktober traten sie im Vorprogramm von Judas Priests Painkiller-Tour auf. 1991 veröffentlichten Megadeth ihr erstes Homevideo Rusted Pieces, das sechs Musikvideos der Band sowie ein Interview mit den Bandmitgliedern enthielt.

Countdown to Extinction (1992-1993)
Im Januar 1992 fingen Megadeth in den Enterprise Studios in Burbank, Kalifornien zusammen mit dem Koproduzent Max Norman mit den Aufnahmen für ihr fünftes Studioalbum an. Norman, der auch an Rust in Peace mitgearbeitet hatte, prägte Megadeths weitere musikalische Laufbahn entscheidend, da er zu kürzeren, weniger komplexen, sogar radiofreundlichen Liedern drängte. Megadeth verbrachten vier Monate mit den Aufnahmen für Countdown to Extinction, ihr bis heute kommerziell erfolgreichstes Album. Zum ersten Mal waren alle Bandmitglieder, sogar Schlagzeuger Nick Menza, am Songwriting für ein Album beteiligt.

Am 14. Juli 1992 veröffentlichte Capitol Records Countdown to Extinction, welches von Anfang an ein absoluter Erfolg war und in Amerika Rang 2 der Billboard Top 200 erreichte sowie im Vereinigten Königreich immerhin Rang 5. Unterstützt von den Mainstream-Rock-Liedern „Symphony of Destruction“, „Foreclosure of a Dream“ und „Sweating Bullets“, erhielt das Album schon bald zweifachen Platinstatus in den USA sowie eine Grammynominierung in der Kategorie „Best Metal Performance“ (Beste Metaldarbietung) im Jahr 1993. Der Titelsong des Albums „Countdown to Extinction“ bescherte Megadeth außerdem als bisher einziger Metalband den „Doris Day Music Award“, welcher durch die „Humane Society of the United States“ im Jahr 1993 für das „Aufmerksammachen auf die Ausrottung verschiedener Tierarten durch den entsetzlichen Sport Canned Hunts“ verliehen wurde. Bei den sogenannten „Canned Hunts“ werden die Tiere in einem eingegrenzten Areal gejagt und so die Chancen für die Jäger erhöht ein Tier zu erlegen. Die Tiere haben auf diese Art keine Möglichkeit dem Tod zu entkommen.

Außerdem veröffentlichte Megadeth im November 1992 ihr zweites Homevideo Exposure of a Dream, das wie schon der Vorgänger Rusted Pieces unter anderem alle bisherigen Musikvideos der Band enthielt. Im Dezember 1992 schließlich begab sich Megadeth auf Welttournee um ihr neues Album vorzustellen, wobei sie mit Pantera und Suicidal Tendencies auftraten. Zusammen mit Stone Temple Pilots setzte Megadeth die Tour in Nordamerika fort, die allerdings schon nach einem Monat abgebrochen werden musste (inklusive aller weiterer geplanten Konzerte, beispielsweise in Japan), da Mustaine drogenrückfällig wurde und in der Notaufnahme landete. Nach einem siebenwöchigen Entzug war Mustaine schließlich erneut clean, und Megadeth kehrte ins Studio zurück um das Lied „Angry Again“ aufzunehmen, das nach der Nutzung für den Film Last Action Hero mit Arnold Schwarzenegger im Jahr 1993 erstmals auf ihrer 1995 erschienenen EP „Hidden Treasures“ erschien und 1994 eine Grammynominierung in der Kategorie „Best Metal Performance“ (Beste Metaldarbietung) erhielt.

Im Juni 1993 erschien Megadeth als „Special Guest“ auf Metallicas „Milton Keynes Bowl Festival“ und die beiden Bands standen nach zehn Jahren zum ersten Mal wieder zusammen auf der Bühne. Im Juli wurde Megadeth ins Vorprogramm für Aerosmiths „Get A Grip US Tour“ aufgenommen, aber nach nur sieben Auftritten aufgrund von Streitigkeiten wieder herausgenommen. Nach dem Abbruch ihrer US-Tour kehrte Megadeth abermals ins Studio zurück um „99 Ways to Die“ aufzunehmen, das auf The Beavis and Butt-Head Experience im November 1993 erschien und 1995 für einen Grammy in der Kategorie „Best Metal Performance“ (Beste Metaldarbietung) nominiert wurde. Gleichzeitig mit „99 Ways to Die“ nahm Megadeth außerdem „Paranoid“ auf, das für ein Black Sabbath-Tributealbum bestimmt war und auch oft als Zugabe auf Konzerten gespielt wurde.

Youthanasia (1994-1995)
Im Frühjahr des Jahres 1994 versammelte sich Megadeth erneut, um ihr sechstes Album aufzunehmen. Da zwei der Bandmitglieder nun in Arizona lebten, fanden die Aufnahmen in den Phase Four Studios in Phoenix statt. Auch Koproduzent Max Norman, der schon an den beiden Vorgängeralben Rust in Peace und Countdown to Extinction mit großem Erfolg mitgearbeitet hatte, war wieder dabei. Aber schon nach wenigen Tagen musste die Band sich nach einem anderen Studio umsehen, da es Probleme mit dem Equipment der Phase Four Studios gab. Mustaine beharrte zwar darauf, in seiner Heimatstadt in Arizona aufzunehmen, doch innerhalb der kurzen Zeit ließ sich keine geeignete Einrichtung finden. Nach Vorschlag des Koproduzenten Norman richtete sich die Band schließlich ihr eigenes Aufnahmestudio in einer gemieteten Lagerhalle in Phoenix ein, das sie später „Fat Planet in Hangar 18“ nannten. Während das Studio eingerichtet wurde, fanden die meisten Vorbereitungen und das Songwriting bei Vintage Recorders in Phoenix statt. Zum ersten Mal fand das Schreiben und Vorbereiten eines gesamten Albums ausschließlich im Studio statt. Mitschnitte der Aufnahmetätigkeiten zum Album wurden anschließend in der Dokumentation mit dem Titel Evolver: The Making of Youthanasia veröffentlicht.

Nach acht Monaten im Studio wurde Youthanasia am 1. November 1994 von Capitol Records veröffentlicht und erreichte Rang 4 der Billboard 200 in den USA. Weiterhin erreichte das Album in den USA schneller als irgendein anderes Megadeth-Album Platinstatus und in Kanada in weniger als 30 Minuten Goldstatus. Da Max Norman weiter auf langsamere, radiofreundlichere Lieder beharrte, war Youthanasia die Fortsetzung der stilistischen Veränderung, die zwei Jahre zuvor mit Countdown to Extinction begonnen hatte. Während die zentralen Metalelemente beibehalten wurden, war das Album insgesamt mehr auf melod...

Alle Alben

Top-Alben

Ähnliche Künstler