Kylie Minogue | de

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Kylie Ann Minogue [mɪ'nəʉg], OBE (* 28. Mai 1968 in Melbourne) ist eine australische Sängerin und Schauspielerin.

Seit dem Beginn ihrer Karriere 1986 avancierte sie vom singenden Soap-Star zu einer internationalen Pop-Ikone. Mit Hits wie I Should Be So Lucky, The Loco-Motion und Can't Get You Out of My Head schaffte sie weltweit den Sprung auf die vordersten Plätze der Hitparaden. In Großbritannien ist sie mit 34 Top-10-Singles die zweiterfolgreichste Sängerin in der Geschichte der Charts nach Madonna. Weltweit verkauften sich bislang 70 Millionen ihrer Tonträger. Sie wurde unter anderem mit einem Grammy ausgezeichnet.

Familie
Kylie Minogue ist das erste von drei Kindern. Ihr Vater Ron, ein Australier in fünfter Generation, war als Buchhalter tätig. Ihre Mutter Carol, die aus Wales eingewandert war, arbeitete bis zu Kylies Geburt als Balletttänzerin.

Minogues Bruder Brendan (* 1970) ist heute Kameramann beim australischen Fernsehen. Ihre jüngere Schwester Danielle (* 1971), genannt Dannii, ist ebenfalls Sängerin und Schauspielerin.

Von 2002 bis 2007 war Minogue mit dem französischen Filmschauspieler Olivier Martinez liiert. Im November 2015 wurde ihre Beziehung mit dem 19 Jahre jüngeren britischen Schauspieler Joshua Sasse bekannt, den sie während ihrer Gastrolle in der Serie Galavant kennengelernt hatte. Im Februar 2016 gaben die beiden ihre Verlobung über eine Anzeige im Daily Telegraph bekannt.

Anfänge
Sowohl Kylie als auch Dannii Minogue traten bereits als Kinder in australischen Fernsehsendungen auf. Kylie Minogue spielte ihre erste Rolle im Alter von elf Jahren in der Fernsehserie "Die Sullivans". Später folgten die Serien "Skyways" und "The Henderson Kids". Mit der Rolle der Charlene Mitchell in der TV-Soap "Nachbarn" ("Neighbours") gelang ihr 1986 der große Durchbruch. Kylie Minogues Popularität in Australien wuchs durch die Serie enorm, aber auch Neighbours selbst profitierte von der positiven Ausstrahlung der neuen Darstellerin. Denn erst mit der Storyline über die romantische Liebesbeziehung zwischen Charlene und Scott, der von Jason Donovan verkörperten Figur, erzielte die schon einmal abgesetzte Seifenoper höhere Einschaltquoten und wurde ab 1987 auch in Großbritannien ausgestrahlt. Minogue und Donovan waren zu diesem Zeitpunkt auch privat ein Paar. Minogue erhielt für ihre Darstellung in den Jahren 1987 bis 1989 insgesamt sechs Logie Awards, den jährlich vergebenen Preis des australischen Fernsehens – darunter 1988 den Gold Logie als „Beliebteste Person im australischen Fernsehen“.

Bereits Mitte 1987 sang Minogue im Rahmen eines Fußballbenefizspiels, bei dem sie zusammen mit anderen Darstellern von Neighbours auftrat, den Little Eva-Hit Locomotion. Daraufhin erhielt sie vom australischen Plattenlabel Mushroom einen Plattenvertrag. Ihre Coverversion wurde als The Loco-Motion im selben Jahr veröffentlicht und schaffte den Sprung auf Platz 1 der australischen Charts. Der Song blieb dort sieben Wochen und verkaufte sich so gut, dass er nicht nur zur erfolgreichsten Single des Jahres, sondern des gesamten Jahrzehnts wurde.

Internationaler Durchbruch (1988–1989)
Aufgrund des großen Erfolgs, den Minogue in Australien hatte, wurde die damals 19-Jährige vom englischen Produzententeam Stock Aitken Waterman (kurz SAW) und dessen hauseigener Plattenfirma PWL (Pete Waterman Ltd.) unter Vertrag genommen. Ihre erste internationale Singleveröffentlichung I Should Be So Lucky wurde Anfang 1988 ebenso ein weltweiter Hit wie das von SAW noch mal neu abgemischte The Loco-Motion. Das erfolgreiche Produzententrio, das fließbandartig Hits produzierte und sich folgerichtig als „Hit Factory“ (dt. „Hit-Fabrik“) bezeichnete, verhalf Minogue dann im selben Jahr mit Got to Be Certain und Je ne sais pas pourquoi zu weiteren Charthits. Auch ihr erstes Album, einfach Kylie betitelt, war sehr erfolgreich und verkaufte sich weltweit über sieben Millionen Mal – in Großbritannien war es das meistverkaufte Album des Jahres 1988.

Besonders erfolgreich war Minogue in den späten 1980er-Jahren auch in Japan. Dort spielte sie mit ihrer Disco in Dreams-Tour in den größten Arenen des Landes. Ihre nur auf dem japanischen Markt erschienene Single Turn It into Love (Ende 1988) hielt sich ganze zehn Wochen auf Platz 1 der Hitparade. In den USA wurde hingegen The Loco-Motion zu ihrem größten Erfolg und schaffte es bis auf Platz 3 der Billboard-Charts. Auch in der DDR erschien bei Amiga eine EP mit vier ihrer größten Hits.

Minogue, von der Musikkritik spöttisch als „Singing Budgie“ (dt. „singender Wellensittich“) bezeichnet, genoss die Sympathie der zumeist jugendlichen Plattenkäufer und konnte einen Charterfolg nach dem anderen verbuchen. Ihre Veröffentlichungen verkauften sich hervorragend, sodass sie zum erfolgreichsten Musikact wurde, den Stock Aitken Waterman je produzierten. Um sich ganz ihrer Musikkarriere zu widmen, verließ Minogue die Serie Neighbours im Juli 1988. Allerdings nahm sie kurz darauf mit ihrem ehemaligen Serienkollegen Jason Donovan, der nun ebenfalls eine Popkarriere anstrebte, das Duett Especially for You auf. Mit dieser weltweit erfolgreichen Single erreichte die Kylie-Euphorie dann zum Jahreswechsel 1988/1989 ihren vorläufigen Höhepunkt.

Das Interesse an Minogues Veröffentlichungen ließ in Europa, den USA und auch in ihrer australischen Heimat im Verlauf des Jahres 1989 dann langsam nach. So wurde zwar Hand on Your Heart im Frühjahr 1989, die erste Single aus ihrem zweiten Album Enjoy Yourself, noch ein großer Hit, aber schon Wouldn't Change a Thing und Never Too Late schafften nur noch in Großbritannien den Sprung auf die vordersten Ränge der Charts. Mit Enjoy Yourself konnte sie dann auch nicht mehr an den Erfolg ihres Debüts anknüpfen – das Album verkaufte sich aber dennoch weltweit immerhin vier Millionen Mal.

Ihr Debüt als Filmschauspielerin gab Minogue 1989 in "The Delinquents" – einem Box-Office-Erfolg in Australien und Großbritannien. Der Film wurde mit dem von Minogue interpretierten Song Tears on My Pillow beworben, der es im Januar 1990 auf Platz eins der britischen Singlecharts schaffte. Dabei handelt es sich um eine Coverversion des Liedes von Little Anthony & the Imperials aus dem Jahre 1958.

Imagewechsel (1990–1992)
Mit der Veröffentlichung von Better the Devil You Know im April 1990, der ersten Single aus ihrem dritten Album Rhythm of Love, versuchte Minogue ihr Image als „Mädchen von Nebenan“ abzustreifen. So gab sie sich von nun an erwachsener und zeigte sich in Videos, auf Fotos und bei Konzerten auch von ihrer erotischen Seite. Minogue übernahm aber nicht nur komplett die Kontrolle über ihr Image, sondern bestand fortan auch darauf, eigene Stücke schreiben zu dürfen. Sie verschreckte aber mit ihren immer freizügiger werdenden Auftritten und der Abkehr vom Bubblegum-Pop zunehmend ihre Fans im Teenie-Alter. Ihre Liaison mit Michael Hutchence, dem Sänger der australischen Rockband INXS, tat ein übriges, um von der englischen Klatschpresse den Stempel „Sex Kylie“ aufgedrückt zu bekommen. Allerdings wurde die schwule Club-Kultur durch Singles wie Step Back in Time, What Do I Have to Do und Shocked, die Reminiszenzen an Hi-NRG enthielten, auf Minogue aufmerksam und entdeckte die Sängerin als Ikone für sich. Zudem wurden Minogues Songs und deren Remixe – dank eines zeitgemäßen Sounds, der nur noch vage an typische SAW-Produktionen erinnerte – erstmals auch in angesagten britischen Clubs gespielt – „Dance Kylie“ war geboren. Unter dem Pseudonym Angel K wurde dann vor allem Do You Dare im Dezember 1991 zu einem großen Clubhit.

Obwohl die Verkäufe ihrer Platten ab Anfang der 1990er Jahre stark zurückgingen, war Minogue mit Shocked im Mai 1991 die erste Künstlerin überhaupt, deren erste 13 Singles sich in den britischen Top 10 platzieren konnten. Diese Serie von Chart-Erfolgen wurde dann im August desselben Jahres mit Word Is Out unterbrochen, der ersten Single aus dem im Oktober 1991 erschienenen Album Let's Get to It. Allerdings gelang Minogue mit ihrem vierten Studioalbum vor allem in musikalischer Hinsicht das bis dahin vielschichtigste Werk, und sie erhielt zum ersten Mal von britischen Musikzeitschriften wie dem NME und dem Melody Maker gute Kritiken.

Von den Käufern wurde das allerdings kaum honoriert, und so floppte das Album trotz der beiden Top-10-Singles If You Were with Me Now (im Duett mit dem US-Amerikaner Keith Washington) und Give Me Just a Little More Time sogar in Großbritannien. Auch in Australien, wo zumindest Word Is Out ein mäßiger Hit wurde, konnte das Album nur wenige Käufer ansprechen. Außerhalb dieser beiden ihrer wichtigsten Märkte verkaufte Minogue zu jener Zeit kaum noch Platten. Lediglich in Israel landeten alle ihre Singleveröffentlichungen, darunter auch Finer Feelings, weiterhin in den Top 10.

Im Herbst 1992 beendete Minogue ihre Zusammenarbeit mit der „Hit Factory“. Die letzte Veröffentlichung bei PWL war eine Greatest-Hits-Sammlung mit drei neuen Titeln, die es bis auf Platz eins der britischen Albumcharts schaffte. Die Singleauskopplungen What Kind of Fool (Heard All That Before) und Celebration, eine Coverversion des Klassikers von Kool & The Gang, waren allerdings keine großen Hits.

Kreative Jahre (1993–1999)
Nach der Trennung von ihrer alten Plattenfirma unterschrieb Minogue beim Independent-Dance-Label Deconstruction und brachte im August 1994 die Single Confide in Me heraus, die ein großer Erfolg in Australien und Großbritannien wurde. Einen Monat später folgte ihr Album Kylie Minogue, zu dem auch die Pet Shop Boys und M People Songs beisteuerten. Obwohl es sowohl in Großbritannien als auch in Australien mit Edelmetall ausgezeichnet wurde und höher platziert war als die letzten beiden SAW-Alben, wurde es in der Presse als kommerzieller Rückschlag dargestellt, auch wenn sich Minogue in Musikerkreisen damit einen gewissen Respekt erarbeitete. Nebenbei spielte Minogue unter wenig Kritikerlob und mit mäßigem Erfolg in zwei Hollywoodfilmen. So war sie neben Jean-Claude Van Damme in dem 40 Millionen US-Dollar teuren Actionfilm "Street Fighter – Die entscheidende Schlacht" (1994) sowie in dem kaum beachteten "Bud & Doyle – Total Bio" (1995) an der Seite ihrer Kurzzeitaffäre Pauly Shore zu sehen.

Laut eigener Aussage trat ein Wendepunkt in ihrer Karriere ein, als sie 1995 mit Nick Cave das Duett Where the Wild Roses Grow aufnahm. Durch diese ungewöhnliche Zusammenarbeit wurde Minogue nun auch für Musikkritiker und -hörer annehmbar, die sie zuvor stets belächelt hatten. Der Song selbst erhielt vor allem in Australien zahlreiche Preise und wurde in vielen anderen Ländern Minogues größter Erfolg in den 1990er-Jahren überhaupt.

Einen großen Einfluss auf ihr künstlerisches Schaffen hatte auch der französische Fotograf und Musikvideoregisseur Stéphane Sednaoui, mit dem sie Mitte der 1990er liiert war. Sednaoui prägte zu diesem Zeitpunkt ihr Image mit unglamourösen Fotos. Für ihr zweites Deconstruction-Album Impossible Princess, nun von der Presse mit dem Etikett „Indie Kylie“ versehen, schrieb sie selbst die Texte und arbeitete unter anderem mit den Manic Street Preachers zusammen, was eine künstlerische Weiterentwicklung erkennbar machte. Auf dem europäischen Markt wurde der Titel des Albums allerdings in Kylie Minogue geändert, da er angesichts des Todes von Prinzessin Diana unpassend schien – ein Marketingfehler, da bereits ihr vorheriges Album den gleichen Namen trug. Zudem wurde die Veröffentlichung von September 1997 auf März 1998 verschoben. Nachdem in Europa bereits die Singles Some Kind of Bliss, Did It Again und Breathe recht erfolglos veröffentlicht worden waren, floppte dann auch das Album. In Australien hingegen wurde Impossible Princess zu Minogues erfolgreichster Veröffentlichung seit ihrem Debüt. Auch ihre Intimate & Live-Tour wurde in Australien ein von positiven Kritiken bedachter Kassenschlager, sodass sogar ein gleichnamiges Live-Album und mit Cowboy Style eine weitere Single auf den Markt kamen.

Ihr europäisches Label Deconstruction kündigte wegen Erfolglosigkeit von Impossible Princess den Plattenvertrag mit Minogue. Dennoch zeigte sich die Sängerin gegen Ende der 1990er Jahre künstlerisch äußerst experimentierfreudig. Dies stellte sie nicht nur mit ihren eigenen, kommerziell wenig erfolgreichen Veröffentlichungen, sondern auch in musikalischen Zusammenarbeiten unter Beweis. So nahm sie 1997 mit dem japanischen Soundkünstler Towa Tei den Dancetrack G.B.I. auf, der im Underground Kultstatus erreichte, sich in den Charts allerdings nicht hoch platzierte. Zusammen mit den Pet Shop Boys spielte sie das Stück In Denial (zu finden auf deren Album Nightlife) ein und sang mit dem australischen Sänger Ben Lee im Duett eine Coverversion des Duran Duran-Klassikers The Reflex aus dem Jahr 1984 für ein Duran-Duran-Tributalbum. Minogue hatte 1999 zudem kleinere Rollen in den beiden australischen Filmproduktionen "Sample People" und "Cut", die 2000 wenig erfolgreich in den Kinos liefen. Sie spielte auch auf Barbados erstmals auf der Theaterbühne die Rolle der Miranda in dem Shakespeare-Stück "Der Sturm". Minogue erreichte durch ihren Auftritt als Unterwäschemodel für die schwedische Modekette H&M in einer europaweiten Werbekampagne 1998 mehr Aufmerksamkeit als mit ihrer Musik oder ihren anderen Projekten. Dies inspirierte sie dann auch zur Kreation ihres eigenen Unterwäsche-Labels Love Kylie, das 2001 mit einer ersten Kollektion seine Markteinführung hatte.

Comeback (2000–2003)
In Europa seit Ende 1999 bei Parlophone/EMI unter Vertrag, gelang Minogue mit dem Album Light Years im Sommer 2000 ein kommerzielles Comeback. Die erste Singleauskopplung daraus, Spinning Around, stieg nicht nur in Australien von 0 auf Platz 1 der Charts ein, sondern auch in Großbritannien, wo Minogue nach zehn Jahren erstmals wieder die Spitze der Charts erreichte. Damit ist sie neben Madonna nun die einzige Künstlerin, die Nr.1-Hits in den 1980ern, 1990ern und 2000ern vorweisen kann. Für das Image zu Light Years stilisierte sich Minogue mehr denn je als Sexsymbol, sie bediente sich aber auch sehr stark einer Camp-Ästhetik, wodurch sie vor allem in der Schwulen-Subkultur enorm an Popularität gewann. Weltweite Aufmerksamkeit und ein breites Publikum erreichte sie zudem mit ihrem Auftritt bei der Abschlussfeier der Olympischen Sommerspiele 2000 in Sydney. Dort sang sie nicht nur ihren australischen Nummer-eins–Hit On a Night Like This sondern auch den ABBA-Klassiker Dancing Queen. Weitere erfolgreiche Singles aus dem Light Years-Album, das an die unbeschwerten Popsongs ihrer Anfangsjahre erinnerte, waren das Robbie Williams-Duett Kids und Please Stay. In Deutschland wurde anstelle von Please Stay Anfang 2001 allerdings Your Disco Needs You als Single ausgekoppelt. Mit diesem Song, den sie auch bei "Wetten, dass..?" präsentierte, landete sie nach über fünf Jahren auch wieder eine Hitsingle in den deutschen Charts. Erstmals war Minogue dann im Frühjahr 2001 mit ihrer On a Night Like This-Tour auf drei Konzerten live in Deutschland zu erleben.

Zeitgleich mit ihrer erfolgreichen Rückkehr auf die oberen Ränge der Musikcharts konnte Minogue auch wieder auf der Kinoleinwand punkten. So hatte sie 2001 als Green Fairy einen Cameo-Auftritt in Baz Luhrmanns erfolgreichem Musicalfilm "Moulin Rouge!". Diese Rolle brachte ihr eine Nominierung bei den MTV Movie Awards 2001 als Best Cameo Performance ein.

Im September 2001 gelang Minogue mit der Single Can't Get You Out of My Head aus ihrem achten Studioalbum Fever ein ganz großes internationales Comeback. Die von Cathy Dennis geschriebene Nummer schaffte in allen europäischen Ländern, mit Ausnahme von Finnland, den Sprung auf Platz eins der Charts, und auch in den USA verbuchte Minogue damit Anfang 2002 wieder einen Top 10-Erfolg. Aber nicht nur die erste Singleauskopplung, auch Fever selbst wurde mit weltweit fast 7 Millionen verkauften Einheiten zu einem fulminanten Erfolg für Minogue. Allein in den USA verkaufte sich das Album über eine Million Mal und schaffte es bis auf Platz 3 der US-Albumcharts. 2002 erhielt Minogue sowohl als beste internationale Sängerin als auch für das beste internationale Album einen BRIT Award. Mit In Your Eyes und Love at First Sight folgten im Frühjahr 2002 weitere international erfolgreiche Singleauskopplungen.

Minogue startete im April 2002 ihre Fever-Tour, die sie für fünf Konzerte auch nach Deutschland führte. Im Herbst 2002 wurde mit Come into My World, von dem vor allem das Video unter der Regie von Michel Gondry und der Remix von Fischerspooner erwähnenswert sind, die letzte Single aus Fever veröffentlicht. Während der Fever-Ära inszenierte sie sich in Musikvideos, auf Fotos und Plattencovern sowie bei Live-Auftritten als futuristisch anmutendes Pin-Up-Girl. In Deutschland brachte ihr dieses Image allerdings den eher unschönen Beinamen „Geilie“ ein.

Im November 2003 veröffentlichte Minogue mit Slow eine Single, die sich stark vom Dance-Pop der erfolgreichen Auskopplungen aus Fever unterschied. Die avantgardistische, zusammen mit Emilíana Torrini geschriebene Nummer eroberte dennoch in zahlreichen Ländern die Spitze der Charts und wurde von der Kritik äußerst positiv aufgenommen. Es folgte das Album Body Language, mit dem sie sich als gereifte Künstlerin etablieren wollte. So ließ sie sich für die dazugehörige visuelle Umsetzung von der französischen Filmikone Brigitte Bardot inspirieren und unternahm den Versuch, sich von ihrem Seximage zu lösen, indem sie sich von der zunehmenden „Pornografisierung der Popkultur“ distanzierte.

Zur Veröffentlichung des Albums gab Minogue ein einmaliges Konzert im Londoner Hammersmith Apollo. Von zahlreichen Fans wurde Body Language aufgrund seiner R&B-Elemente allerdings nicht sehr positiv aufgenommen. Insgesamt honorierten die Plattenkäufer Minogues musikalische und visuelle Veränderungen nicht, sodass Body Language an den kommerziellen Erfolg von Fever nicht anknüpfen konnte. Auch der letzte Schritt zu dauerhaftem Erfolg in den USA blieb ihr trotz – oder gerade wegen – der US-Radiotauglichen Produktion von Body Language großenteils verwehrt. Das Album und die sonst weltweit erfolgreiche Single Red Blooded Woman vom März 2004 floppten dort. Dennoch konnte sich Minogue vor allem in der US-amerikanischen Clubszene als feste Größe etablieren und wurde in den Jahren 2003 bis 2005 mit Love at First Sight, Come into My World und Slow in der Kategorie Best Dance Recording für den Grammy nominiert. Für den Titel Come into My World erhielt sie 2004 den begehrten Preis.

Retrospektive und Krebserkrankung (2004–2006)
Nach dem eher mäßigen Erfolg von Body Language legte Minogue im Herbst 2004 mit Ultimate Kylie ihr zweites offizielles Greatest-Hits-Album nach. Die 2 CDs umfassende Rückschau auf ihr bisheriges musikalisches Schaffen wurde zusammen mit den zwei neuen Songs I Believe in You und Giving You Up veröffentlicht. Vor allem I Believe in You, das sie mit den Scissor Sisters aufnahm, entwickelte sich zu einem Hit, der Minogues Erfolgsserie in den internationalen Charts weiterführte und ihr im vierten Jahr in Folge eine Grammy-Nominierung in der Kategorie Best Dance Recording einbrachte. Eine Retrospektive ganz anderer Art bot die Ausstellung "Kylie: An Exhibiton". Die Wanderausstellung tourte 2005 durch Australien und zeigte Kostüme und Outfits, die Minogue in ihrer fast zwanzigjährigen Karriere zu einer Stil-Ikone werden ließen.

Mit "Showgirl – The Greatest Hits Tour" ging Minogue im Frühjahr 2005 auf Welttournee und gab auch drei ausverkaufte Konzerte in Deutschland. Geplant als ihre bislang größte Tour, musste die Sängerin nach Beendigung der europäischen Termine den australischen Teil der Tour im Mai 2005 überraschend absagen, da bei ihr Brustkrebs diagnostiziert wurde. Nach dem Bekanntwerden der Krankheit und dem dadurch weltweit ausgelösten Medienecho stieg die Zahl der Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchungen in Minogues Heimatland Australien enorm an. Mediziner sprachen desha...

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