E-Rotic | de

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E-Rotic ist ein 1994 von David Brandes gegründetes Eurodance-Projekt. Mittlerweile wurden weltweit über sieben Millionen Tonträger verkauft.

Bandgeschichte

Gründung

Produzent David Brandes schrieb den Track "Max Don't Have Sex With Your Ex" an einem Sommermorgen 1994 in wenigen Stunden, ohne eine genaue Vorstellung, unter welchem Projekt er später veröffentlicht werden sollte. Eine erste Idee war der Name "Sex Affairs", der später als Titel des Debütalbums von E-Rotic verwendet wurde. Der Vorschlag für den Namen "E-Rotic" stammt von einem Mitarbeiter der Plattenfirma Intercord, wobei der Bindestrich nach dem "E" keinerlei Bedeutung hat.

Die ursprüngliche Besetzung Lyane Leigh und Ras-Ma-Taz

Als im Sommer 1994 die erste Single "Max Don't Have Sex With Your Ex" in die deutschen Top 100 einstieg, wurden E-Rotic als Eintagfliege bezeichnet, zumal Produzent David Brandes die Dancenummer in einer Nacht produziert hatte.Die Single kam bis auf Platz 7 der Media Control Single Charts.

Als dann die Folgesingle "Fred Come To Bed" in die Läden kam, und nach kurzer Zeit bereits bis auf Platz 3 der Charts geschossen war, nahm die Kritik ab.

Als ein Grund für den Erfolg von E-Rotic wurden die Comic-CD-Cover und -Videoclips gewertet, die kömodiantische Geschichten von Max, Fred und ihren Freunden erzählten.

Auf der Bühne wurden E-Rotic von Sängerin Lyane Leigh und dem Rapper Ras-Ma-Taz repräsentiert. Unter Ihnen erschienen dann auch die Singles "Sex On The Phone" (ebenfalls in den Top 10) und "Willy Use A Billy ... Boy" (Platz 11) sowie das Debütalbum "Sex Affairs", das sich über 500.000 mal verkaufte und damit Platinstatus erreichte.

"Willy Use A Billy ... Boy" war allerdings der letzte Erfolg für Lyane und Ras, die nach Release dieser Single den Act verlassen mussten. In der Bravo hieß es damals, die beiden hätten sich gewünscht, in Videos und auf Covers selbst auftreten zu dürfen, was ihre Entlassung zur Folge gehabt hätte. Was der wirkliche Grund war, ist bis heute nicht geklärt. Fakt ist aber, dass Lyane danach weiterhin im Studio für E-Rotic tätig war.

Ras-Ma-Taz fing seine angekündite Solokarriere nicht an.

Auf der offiziellen Homepage von E-Rotic ist zu erfahren, dass mit zwei Ausnahmen die auf der Bühne stehenden Rapper nichts von den männlichen Gesangsparts im Studio gesungen haben: "Max Don't Have Sex With Your Ex" wurde vom damaligen Rapper des Dance-Acts Pharao gerappt, der Track "Take My Love" (Sex Affairs) wurde vom Bühnenrapper Ras-Ma-Taz aufgenommen. In allen anderen Tracks lieh David Brandes den männlichen Sängern seine Stimme.

1996: Die "neuen" E-Rotic: Jeanette Christensen & Ché Jouaner

Nachdem Lyane und Ras E-Rotic verlassen mussten, stellte man bereits kurze Zeit später die neuen Gesichter von E-Rotic in diversen Zeitschriften vor: Jeanette Christensen und Terence D'Arby. Letzterer ist allerdings kaum erwähnenswert, da er E-Rotic bereits nach einigen Wochen wieder verließ. Seine Stelle nahm dann der Amerikaner Ché Jouaner ein.

Mit dieser Besetzung produzierte man die nächste Single "Help Me Dr. Dick",die nur auf Platz 21 der Single Top 100 kletterte.

Das darauffolgende Album "The Power Of Sex" und die Singleauskopplung "Fritz Love My Tits" bestätigten die Position von E-Rotic in Deutschland jedoch. Das Album verkaufte sich über 600.000 Mal, und war damit noch erfolgreicher als "Sex Affairs" - wieder Platin für E-Rotic. Auch Fritz schaffte es wieder höher in die Charts als sein Kollege Dr. Dick. Die Nachfolgesingle "Gimme Good Sex", ebenfalls eine Auskopplung aus dem Album, floppte allerdings.

Danach wurde es in Deutschland still um E-Rotic. Viele hatten sich schon von der einst erfolgreichen Band verabschiedet, als 1997 das ABBA-Remake "The Winner Takes It All" in den Läden stand. Diese Single schaffte es nur bis in die Top 70 der Charts, die Folgesingle und das dazugehörige Album "Thank You For The Music" floppten in Deutschland ganz, erreichten im Ausland aber immerhin Goldstatus.

Etwa gleichzeitig erschien ein weiteres Album: "Sexual Madness", das allerdings nur im Ausland veröffentlicht wurde. Einer der wenigen E-Rotic-typischen Tracks auf dem Album war "Turn Me On". Interessanterweise hielt Produzent David Brandes den Track ursprünglich nicht gut genug für das Album, gab aber dem Willen seiner Mitarbeiter nach und nahm ihn doch ins Album auf. Dass ihm die japanische Plattenfirma Intercord Japan kurze Zeit später mitteilte, dass sie den Track als Single veröffentlichen wollte, war gar nicht nach dem Geschmack von David Brandes. Doch der Erfolg gab den Japanern Recht: "Turn Me On" wurde der erste Nummer-1-Hit von E-Rotic in Japan. Nichtsdestotrotz ist David Brandes bis heute von diesem Song nicht überzeugt.

Nach "Sexual Madness" gönnte man sich zunächst ein Best-Of-Album: "Greatest Tits". Wie zu erwarten war, floppte die Scheibe in Deutschland, verkaufte sich im Ausland aber gut. Mit dem Album erschien in Deutschland "Die geilste Single der Welt", ein Mix aus den erfolgreichsten Singles. Mit demselben Cover, aber unter dem Namen "Baby Please Me" erschien die Single auch im Ausland. Dort stand aber der gleichnamige Track im Vordergrund, während der Megamix nur als Bonus enthalten war.

Danach wurde es wieder einmal still um den Dance-Act. Erst etwa ein Jahr später, im Frühjahr 1999, meldeten sich E-Rotic mit dem Album "Kiss Me" zurück. Während es in Japan keine Singleauskopplungen gab, versuchte man mit der Single "Kiss Me" ein Comeback in Deutschland, wo das Album gar nicht erschienen war - vergeblich. Im Herbst 1999 versuchte man es erneut mit der Single "Mambo No. Sex", die später auch auf dem gleichnamigen Album vertreten war. Dieses Album war allerdings nur eine deutsche Version des japanischen Albums "Kiss Me" und floppte erneut.

In Japan konnte man den Erfolg Anfang 2000 mit der Single und dem Album "Gimme Gimme Gimme" fortsetzen. In Deutschland versuchte David Brandes mit der Single "Queen Of Light" beim Vorentscheid für den Grand Prix zu punkten, erreichte aber nur Platz 6 von 12. Die Single schaffte den Sprung in die deutschen Top 100 nicht, und auch die deutsche Variante des "Gimme Gimme Gimme"-Albums verpasste den Einstieg in die Charts knapp.

Mit der Veröffentlichung von "Gimme Gimme Gimme" wurde auch bekannt, dass bis zum Album "Kiss Me" alle weiblichen Parts weiterhin von Lyane Leigh gesungen worden waren. Mit dem Release von "Gimme Gimme Gimme" wurde dies mehr als deutlich, da die Leadstimme eindeutig eine andere als bisher war.

Als Überbrückung zum nächsten Album erschien dann noch im selben Jahr ein Megamix-Album.

Bereits einige Monate später wurde, wieder nur in Japan, das Album "Sexual Healing" released, Singles dazu gab es keine.

Rapper Ché Jouaner verließ E-Rotic zwischenzeitlich, kehrte dann aber wieder zurück. Allerdings kam aufgrund seiner Abwesenheit der Verdacht auf, dass er keinen der unter ihm veröffentlichten Songs selbst gesungen hat. Offiziell geklärt wurde dies allerdings nie.

Jeanette verließ E-Rotic zur selben Zeit, um eine Solokarriere zu starten, die aber floppte.

Als neues weibliches Gesicht präsentierte man nun die ehemalige "Das Modul"-Sängerin Yasemin Baysal, unter der das Album "Sex Generation" veröffentlicht wurde. Zu diesem Album gab es dann auch wieder zwei Singleveröffentlichungen: In Japan erschien der Track "Billy Jive (With Willy’s Wife)", in Deutschland entschied man sich für "King Kong" als Single Release. Allerdings blieb auch hier der Erfolg aus. 2006 veröffentlichte Produzent Brandes "King Kong" auf japanisch mit der Band Shanadoo. Mit Erfolg, es wurde ein Top10-Hit. Auch die nächste Single von Shanadoo ist ein Cover: aus „Fred Come To Bed" wurde 2006 erfolgreich „My Samurai".

Yasemin und Ché mussten E-Rotic kurz darauf verlassen, da sie sich bei einem Auftritt in Japan völlig daneben benommen hatten.

Lydia Madajewski singt; neuer Rapper: Rob

Nach einigem Drängen der Fans entschied sich David Brandes nun endlich, die seit Anfang 2000 singende Lydia Madajewski auch auf die Bühne zu stellen. An Ché's Stelle trat nun Rapper Rob.

Seitdem erschienen in Japan 2003 die Alben "Total Recall" und "Cocktail E-Rotic". Das "Total Recall"-Album enthält die größten Erfolge als Trance-Versionen, der "Cocktail E-Rotic" ist ein völlig neues Album.

In Deutschland erschienen gleichzeitig die Single "Max Don't Have Sex With Your Ex 2003" (immerhin eine Woche in den Deutschen Single Top 100 vertreten, damit erster deutscher Chart Entry nach sechs Jahren) und das Album "Total Recall", das hierzulande allerdings eine Mischung der beiden japanischen Alben ist.

Nachdem Lydia nach knapp fünf Jahren als Studiosängerin E-Rotic nun auch verlassen hat, steht noch nicht fest, mit wem und wie es weitergeht. David Brandes hat allerdings versichert, dass es neue E-Rotic-Veröffentlichungen geben wird. .

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