Claudio Lolli | de

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Claudio Lolli (* 28. März 1950 in Bologna) ist ein italienischer Liedermacher (ital. cantautore).

Sein Werk ist mit der linken Protestbewegung im Italien der 70er Jahre eng verbunden. Bekannt wurde er 1972 mit der LP „Aspettando Godot“ („Warten auf Godot“, nach dem gleichnamigen Theaterstück) und der Single „Borghesia“ („Bürgertum“), einem Spottlied auf die kleinbürgerliche Moral. In den folgenden 5 Jahren spielte er eine große Rolle als musikalischer Exponent der Protestbewegung jener Jahre. Die Texte waren, wie bei vielen damals, inspiriert vom Existenzialismus, von Themen wie Entfremdung, Isolation und Nonkonformismus, allerdings gehörte Claudio Lolli zu den am stärksten politisierten, im Denken durchaus auch marxistisch beeinflussten cantautori und behandelte in seinen Liedern auch Personen und Ereignisse der Zeitgeschichte. "La ballata di Pinelli" („Die Ballade von Pinelli“) zum Beispiel ist ein Lied über den 1969 unter mysteriösen Umständen auf einem Polizeirevier ums Leben gekommenen Anarchisten Giuseppe Pinelli.
1976 nahm er mit "Ho visto anche degli zingari felici" („Ich hab auch glückliche Zigeuner gesehen“) seine bis heute bekannteste LP auf. Mit dem gleichnamigen ersten Lied der LP - die Zigeuner, sozusagen als "edle Wilde", dienten als Metapher für die sich betont antibürgerlich gebärdenden Jugendlichen, die sich als einzige der zunehmenden Entfremdung entgegenstellen - setzte er der antiautoritären Szene um die Universität Bologna, damals die Hochburg der Bewegung, ein Denkmal. Die LP wurde zunächst u.a. über die "Freien" Radiosender bekannt (z. B. Radio Alice), die damals in Italien als Medien der autonomia-Szene entstanden.
In musikalischer Hinsicht ist Claudio Lolli kein "puristischer" Liedermacher. So finden sich bei ihm neben den genretypischen akustikgitarrenbegleiteten einfachen Liedern bisweilen auch Saxophon- und E-Gitarren-Klänge, längere Soli sowie Streicherarrangements. .

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